Über uns
Wir sind Sieben – drei Frauen und vier Männer, die sich im Sommer 2020 zusammengefunden haben. Hinter uns liegt ein erfülltes Berufsleben: als Mediziner:innen, in Schule, Wissenschaft, Verwaltung oder Journalismus. Wir bringen viele Lebenserfahrungen mit: Kinder großziehen und alte Eltern pflegen, Krisen bewältigen und trauern, Welt retten und scheitern.
Wir sind „junge Alte“, die Lust und Kraft haben, sich für die Gemeinschaft, für unsere Stadt einzusetzen. Und weil wir in nicht allzu ferner Zeit selbst auf Pflege angewiesen sein könnten, ist unser Engagement eine Art Selbstvorsorge für unser eigenes Leben und Sterben im Quartier.

Jede/r hat einen Bezug zum Thema „Pflege“
Norbert Bernholt, Volkswirt und Geschäftsführer der Akademie Solidarische Ökonomie: “Zunächst interessierte mich das Buurtzorg-Konzept, das auf Gemeinschaft und Solidarität statt auf Gewinnererzielung aufbaut. Mich treibt die Frage nach grundlegenden Veränderungen um – weit über die Pflege hinaus.“
Dr. Jan Böttcher, Physiker: „In meinem bisherigen Leben habe ich sehr viel Gutes erfahren dürfen. Ich wünsche mir, dass ich durch mein Mitwirken bei LuStiQ zumindest ein kleines bisschen davon weitergeben kann.“
Elisabeth Esslinger, Lehrerin: „Aufgewachsen in einer süddeutschen Pfarrersfamilie habe ich das Füreinander sorgen und ehrenamtliches Engagement als Bereicherung erfahren. Ich lebe heute in einem Mehrgenerationenprojekt und setze mich für ein selbstbestimmtes Leben im Alter ein.“
Dieter Hellberg, Diplom-Verwaltungswirt, Feuerwehrmann: „Meine Erfahrungen in der kommunalen Verwaltung haben mich gelehrt: Normen sollen das Leben der Menschen vereinfachen – und nicht umgekehrt. Pflegedokumentation soll die Pflege unterstützen, nicht zunehmend Zeit- und Kraft der Pflegekräfte zulasten der hilfsbedürftigen Menschen verzehren.“
Ulla Lachauer, Historikerin und Journalistin: „Auf meinen Reisen in ärmere Länder habe ich erfahren, dass Menschen dort oft mehr vom Leben, Heilen und Sterben verstehen. Unser vergleichsweise reiches, hochtechnisiertes Gesundheitssystem entmündigt. Ich möchte Wege finden, Krankheit und Verletzlichkeit im Alter möglichst individuell und eigenverantwortlich zu bewältigen.“
Dr. Michael Perschmann, Arzt: „Lebendige Stadtquartiere, wo Alte und Kranke Unterstützung erfahren, wünsche ich mir als Arzt. Als Politiker engagiere ich mich für neue Modelle der Verknüpfung von professioneller Pflege und Ehrenamt. Dafür muss auch die Finanzierung der ambulanten Krankenpflege verändert werden.“
Dr. Bettina Schröder-Henning, Ärztin: „Als Landärztin, auch als Tochter und Schwiegertochter, war ich oft mit den Schwächen der Pflege im Alter konfrontiert. Die zunehmende Vereinzelung der Menschen hat mich motiviert, mich für eine Pflege einzusetzen, die Selbstständigkeit der Patienten, die Einbindung des Quartiers und das nicht profitorientierte Arbeiten in den Mittelpunkt stellt.“